How it started and how it’s going 

Viele kennen den Instant-Messenger Telegram hauptsächlich als eine Art datenschutzrechtlich weniger bedenkliche Alternative zu WhatsApp und als einen Ort der uneingeschränkten Redefreiheit. Dieses Image pflegen die Telegram-Gründer Nikolai und Pawel Durow seit den Anfängen der Plattform im Jahr 2013. Für besonders wichtig erklären die beiden Datenschutz und Redefreiheit, weil sie einige Jahre vor der Gründung von Telegram mit dem russischen Staat über die Herausgabe von Daten von Nutzer*innen der Plattform VKontakte in Konflikt gerieten. VKontakte wurde auch von den Durows gegründet und spielte für die Mobilisierung der Opposition bei den russischen Parlamentswahlen 2011 eine so wichtige Rolle, dass die russischen Machthaber Druck auf die Plattformbetreiber ausübten, die Kommunikation einzuschränken und Daten herauszugeben. Das lehnten die Durows entschieden ab. Die Entwicklung Telegrams außerhalb Russlands war demnach eine Reaktion auf die Forderung der russischen Regierung, so Pawel Durow (The Economic Times 2014). Für Telegram gelte deshalb absolute Meinungsfreiheit und Datensicherheit, auch gegenüber staatlicher Seite (Baars et al. 2021).  

Dieses Versprechen kommt offenbar an, denn der Messenger verbuchte gerade im Zusammenhang mit der Firmenübernahme von WhatsApp durch Meta (damals noch Facebook Inc.) und den damit einhergehenden Datenschutzbedenken vonseiten vieler Nutzer*innen großen Zulauf. Ab 2020 konnte die Plattform außerdem im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie einen erneuten Anstieg der Nutzungszahlen verzeichnen. Während 2018 nur sieben Prozent aller Deutschen Telegram verwendeten, gaben 2022 schon fast doppelt so viele an, mindestens einmal in der Woche auf die App zuzugreifen (Brandt 2021; Koch 2022, S. 477). Unter Jugendlichen ist Telegram etwas weniger verbreitet. Hier berichten aktuell nur ca. acht Prozent von einer regelmäßigen Nutzung. Als mit großem Abstand wichtigste Funktion wurde dabei die Möglichkeit der Kommunikation mit Freund*innen und Familie benannt (Feierabend et al. 2022, S. 32). 

Abb. 2: Diagramm unterschiedlicher Nutzungsmotive der Plattform Telegram durch Jugendliche

Wie es funktioniert: Mehr als eine Alternative zu WhatsApp 

Neben der Kommunikation mit Freund*innen bietet Telegram jedoch noch weitaus mehr Möglichkeiten des Austauschs und der Vernetzung. Anders als bei WhatsApp können sich Nutzer*innen zu sogenannten Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern zusammenschließen (Telegram o. D.). Die neu eingeführte Community-Funktion bei WhatsApp ist hingegen auf 5.000 Mitglieder beschränkt (Meta 2023). Außerdem kann Kanälen bzw. Profilen analog zu anderen sozialen Netzwerkdiensten wie Instagram gefolgt werden. Telegram verbindet demnach Funktionen unterschiedlicher Formen der Onlinekommunikation (Müller 2022, S. 96). Im Sinne der propagierten Meinungsfreiheit werden Löschanfragen bezüglich illegaler Inhalte in der Regel nicht bearbeitet (Telegram o. D.) und auch anderweitige Sanktionierungen sind nicht vorgesehen (ebd.). Telegram wird deshalb den sogenannten Dark-Social-Diensten zugerechnet (Dittrich et al. 2020, S. 16). In einzelnen Fällen, wenn der Druck von staatlicher Seite zu groß wurde, kam es jedoch bereits zu Kanalsperrungen vonseiten der Plattform (Böhm 2015). Das Vorgehen lässt sich als „willkürlich und unsystematisch“ (CeMAS 2023, S. 1) beschreiben, denn es besteht kein regulärer Meldeweg für Kanäle, die problematische oder verbotene Inhalte veröffentlichen. Aufgrund dieses Verstoßes gegen die Pflicht zu Benennung solcher Meldewege für strafrechtlich relevante Inhalte und fehlender Impressumsangaben wurde in Deutschland gegen das Unternehmen ein mehrere Millionen Euro hohes Bußgeld verhängt. Beglichen hat Telegram die Strafe bisher jedoch nicht (Bundesministerium für Justiz 2023).  

Telegram – die wichtigste Plattform für Verbreiter*innen von Desinformationen 

Auch wenn die Plattform also im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerkdiensten einen kleineren Nutzer*innenstamm hat, nimmt sie aufgrund ihrer spezifischen Struktur eine wichtige ergänzende Rolle zu TikTok, Instagram und Co. ein – besonders im Zusammenhang mit der Verbreitung von Desinformationen. Die bereits erwähnte Redefreiheit auf Telegram bezieht sich nämlich beispielsweise auch auf Inhalte mit verschwörungserzählerischem Charakter, falsche Tatsachenbehauptungen und üble Abwertungen von Personen. Inhalte also, die in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden können, weil hierzulande zwar die Meinungsfreiheit geschützt ist, aber nicht das Recht besteht, jedwede Äußerung ungestraft in die Öffentlichkeit zu bringen. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Telegram-Kanäle mit solchen Inhalten stetig zu (Müller 2022, S. 96). So organisierten sich bspw. Verschwörungserzählungen propagierende und rechtsextreme Protestbewegungen gegen die Maßnahmen im Rahmen der Covid-19-Pandemie maßgeblich über Telegram. Durch „gegenseitige Verlinkungen ihrer Beiträge [besteht inzwischen] ein Netzwerk aus langjährig aktiven Verschwörungsideolog:innen, Rechtspopulist:innen und Rechtsextremen” (Salheiser & Richter 2020, S. 4). Sämtliche Verschwörungsnarrative, angefangen beim Glauben an eine geheime jüdische Weltelite, über die rassistisch-nationalistische Erzählung, es sei ein groß angelegter Bevölkerungsaustausch im Gange, bis hin zur Behauptung, die BRD sei kein legitimer Staat, lassen sich hier finden (ebd.). Demnach ist es nicht verwunderlich, dass die Vielzahl der auf Telegram verfügbaren verschwörungserzählerischen Inhalte auch Menschen anlockt, die diesen zustimmen. Diese Gruppe stellt deshalb inzwischen einen wichtigen Prozentsatz der gesamten Nutzer*innen der Plattform. So gaben Personen, die sich in Befragungen beispielsweise prorussisch äußerten oder als Teil der Corona-Protestbewegung verstanden bis zu viermal öfter an, die Plattform als Informationsmedium zu nutzen, als dies bei der Gesamtstichprobe der Fall war (CeMAS 2023, S. 5). Ein Großteil der in diesen Netzwerken relevanten Akteur*innen besitzt einen Telegram-Account, weshalb die Plattform inzwischen auch als relevantestes Austauschmedium für diese gilt (ebd., S. 1). Das schließt auch Jugendliche und junge Erwachsene mit ein. Prägnant lässt sich das am Beispiel der Internetpräsenz von Naomi Seibt herausarbeiten. 

Noami Seibt: Jung – nahbar – desinformativ 

Am 30. April 2021 postete die damals 20-jährige Naomi Seibt auf Twitter The YouTube channel Naomi Seibt has been deleted. I’m sorry. Der Grund hierfür waren regelmäßige Verstöße gegen die Community-Richtlinien des Videodienstes. Diesem Ereignis ging eine steile Karriere in rechten und verschwörungsideologischen Kreisen voraus. Schon mit sechzehn Jahren wurde ihr erster Artikel auf einem rechten Blog veröffentlicht (Seibt 2017).

Abb. 3: Tweet von Naomi Seibt, 30.04.2021

Es folgte der Start des eigenen YouTube-Kanals im Mai 2019, welcher nur wenige Monate später bereits über 37.000 Mal abonniert wurde. Manche Videos erhielten bis zu 100.000 Klicks (Götze 2019). Zentrales Thema des Kanals war von Anfang an die Leugnung bzw. Relativierung des menschengemachten Klimawandels. Ihr Image als junge, hochbegabte (Abiturnote 1,0) und kritische Denkerin verhalf ihr zu einer rasanten Karriere innerhalb der internationalen Klimaleugner*innen-Szene, in welcher sie mit dem Beinamen Anti-Greta‘ gefeiert wird (Esser et al. 2020). Sie beteiligt sich aber auch rege an der Verbreitung weiterer Desinformationen. So finden sich auf ihren Kanälen Versatzstücke sämtlicher gängiger Verschwörungserzählungen wie beispielsweise zur Corona-Pandemie, zu den geheimen Zielen des Feminismus oder zur Idee des Great Reset (Haas 2020). 

Abb. 4: Aufruf für Naomi Seibt

Mit Bekanntwerden der YouTubeSperre ging eine Welle der Empörung durch die Reihen ihrer Follower*innen, begleitet von dem vielfach geteilten Aufruf, Naomi Seibt ab sofort auf Telegram zu folgen. Diesen Telegram-Account hatte sie bereits Anfang 2020 eingerichtet und parallel zu Twitter und YouTube bespielt. Der Aufruf war offenbar von Erfolg gekrönt, denn ihr TelegramKanal hat derzeit 28.300 Abonnent*innen (Stand: 19.06.2023). Bei einem Vergleich ihrer Feeds auf den verschiedenen Plattformen wird schnell klar, dass sie diese sehr unterschiedlich nutzt. Die aktive Präsenz auf Telegram erfüllt dabei gleich drei besondere Zwecke, die so in keinem anderen sozialen Netzwerk verfolgt werden können: 

Content-Chronik und Content-Backup 

Abb. 5: Telegram – Post von Naomi Seibt, 24.01.2023

So dient der Account einerseits als eine Art Content-Chronik und Content-Back-up. Sie postet hier die Links zu sämtlichen von ihr produzierten Videos und Texten unabhängig von deren Erstveröffentlichungsort. Manche Videos lädt sie zusätzlich direkt auf Telegram hoch. Außerdem veröffentlicht sie Screenshots ausgewählter Texte von anderen sozialen Netzwerkdiensten.

So re-postete sie beispielsweise am 24.01.2023 einen transfeindlichen Tweet, in welchem sie den Wunsch von trans Personen nach einer geschlechtsneutralen Bezeichnung in Bezug auf ihre (geplante) Elternschaft als gezielte Aufforderung an alle Frauen umdeutete, ihre Weiblichkeit aufzugeben.  
 
Ein solches Content-Chronik- und Backup-System ermöglicht es den Follower*innen von Naomi Seibt, umfassend über deren Online-Aktivitäten informiert zu bleiben, ohne sämtliche von ihr genutzten Plattformen einzeln auf neue Inhalte hin überprüfen zu müssen, und sorgt dafür, dass ihr Content auch im Falle eines (erneuten) Bans von einer stärker reglementierten Plattform weiter rezipierbar bleibt. 

Ideologische Festigung und Radikalisierung 

Die Politik der Redefreiheit auf Telegram prädestiniert die Plattform darüber hinaus für die ungehinderte Verbreitung von Inhalten, welche auf anderen Plattformen möglicherweise Sanktionen nach sich ziehen könnten. Auch Naomi Seibt nutzt ihren Account deshalb mit dem Ziel, (verschwörungs-)ideologische und radikalisierende Inhalte an ihre Abonnent*innen zu bringen. Sie teilt häufig, teils sogar mehrmals täglich Beiträge mit desinformativem Inhalt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Verlinkungen von Zeitungsartikeln, die sie mit eigenen kurzen Einschätzungen versieht (am 23.05.2023 z. B. die Verlinkung eines Focus-Artikels zum geplanten Heiz-Kataster mit der Anmerkung „Big Brother Habeck is watching you“), aber auch um Weiterleitungen von Nachrichten aus anderen Kanälen mit eindeutig verschwörungserzählerischem Charakter, darunter Markus Sellner, Heiko Schrang, Oliver Janich oder Miró Wolsfeld (alias Unblogd). Allein die schiere Anzahl dieser Nachrichten und Kanäle, welche allesamt die Aussagen Naomi Seibts zu stützen scheinen, erwecken bereits den Anschein, diese müssten wahr sein.  

Follower*innenbindung und Monetarisierung 

Darüber hinaus eignet sich Telegram auch als Microblogging-Tool. Naomi Seibt postet nahezu täglich kurze Text- und Sprachnachrichten sowie Videos aus ihrem Alltag. Diese scheinen spontan produziert und kaum bearbeitet zu sein. Zusammen mit der Gestaltung von Telegram als Messengerdienst, der Möglichkeit, die geposteten Inhalte zu kommentieren und sich an Umfragen zu beteiligen, kann das Gefühl entstehen, in direktem Austausch mit Naomi Seibt zu sein. Zwar ist es jeder Person, die Telegram nutzt, möglich, ihren Kanal einzusehen und zu abonnieren, gleichzeitig wirkt dieser aber im Vergleich zu Naomi Seibts Präsenz auf anderen Plattformen viel unmittelbarer, wodurch bei Follower*innen der Eindruck erweckt werden könnte, Teil eines exklusiven inneren Kreises zu sein. Für die Verbreitung von Desinformationen spielt diese inszenierte Nähe eine große Rolle, denn Freund*innen und Familienmitglieder werden von Jugendlichen häufig als wichtigste Instanzen zur Überprüfung des Wahrheitsgehaltes von Informationen benannt (Hasebrink et al. 2021, S. 12). Diese Inszenierung von Nähe nutzt Naomi Seibt auch in Bezug auf die Monetarisierung ihrer Arbeit. So ruft sie regelmäßig zu dessen finanzieller Unterstützung auf, beispielsweise durch den Verweis auf Bankdaten oder PayPal-Links. Eine von CeMAS durchgeführte Studie belegt, dass diese Art der Finanzmittelakquise innerhalb verschwörungsideologischer Telegram-Kreise weit verbreitet ist. Aktuell baut die Plattform solche Möglichkeiten zur Monetarisierung sogar noch weiter aus, weshalb davon auszugehen ist, dass Telegram „langfristig nicht nur zur Verbreitung, sondern auch zur internationalen Finanzierung von Desinformationen und Verschwörungsideologien genutzt“ (CeMAS 2023: 1) wird.  

Was wir tun können 

Der hier vorgestellte Telegram-Kanal von Naomi Seibt ist nur ein Beispiel für die Nutzung der Plattform zur Verbreitung von Desinformationen, wie sie eben auch durch manche Jugendliche und junge Erwachsene betrieben wird. Vergleichbare Konzepte finden sich unter anderem auch auf den Telegram-Kanälen von Freya Rosi, Reinhild Boßdorf (Rösch 2023, S. 32) oder neverforgetniki (Belltower News o. D.). Der Hauptgrund, aus welchem Telegram inzwischen als wichtigste Austauschplattform für Verschwörungsideolog*innen und Akteur*innen der (extremen) Rechten gilt, liegt bei der Gestaltung des Messengerdienstes selbst. Gegenmaßnahmen müssen demnach zuvorderst auch auf einer solchen strukturellen Ebene erfolgen. CeMAS empfiehlt in diesem Zusammenhang vier Vorgehensweisen:  

(1) Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Telegram gegen die Verbreitung von Desinformationen vorging, wenn der öffentliche Druck groß genug wurde, sodass die Plattformbetreibenden sonst mit ernst zu nehmenden Konsequenzen (z. B. Rufschädigung, Entfernung der App aus App-Stores etc.) rechneten. Außerdem müsse (2) ein größeres Bewusstsein, auch von ermittlungsbehördlicher Seite, für das Gefährdungspotenzial von Desinformationen geschaffen werden, denn eine Strafverfolgung relevanter Inhalte wäre auch ohne die Kooperation mit der Plattform möglich. Um der zunehmenden Monetarisierung von Akteur*innen, die Desinformationen verbreiten, entgegenzuwirken, könnte (3) an Werbetreibende und Zahlungsdienstleistende, die auf Telegram aktiv sind, herangetreten werden. Als Letztes wird (4) die Relevanz von Transparenzberichten und externer Kontrolle, beispielsweise über die Durchsetzung des Digital Service Act (europäisches Gesetz über digitale Dienste – gültig ab 17.02.2024), stark gemacht (CeMAS 2023, S. 6).  

Auf individueller Ebene handelt es sich bei Telegram in erster Linie um einen Messengerdienst wie jeden anderen. Wie auch bei WhatsApp werden weitergeleitete Nachrichten als solche gekennzeichnet. Dies kann einen ersten Hinweis auf eine massenhafte Verbreitung geben und zur Vorsicht im Umgang mit deren Inhalt animieren. Darüber hinaus bietet Telegram jedoch keine weiteren integrierten Maßnahmen zur Erkennung von Desinformationen. Plattformnutzende sind demnach selbst aufgefordert Nachrichten durch externe Angebote auf deren Richtigkeit hin zu überprüfen. Hier kann auf die Arbeit von Organisationen für Faktenchecks – wie beispielsweise Der Volksverpetzer – zurückgegriffen werden. Diese betreiben eigene Telegram-Kanäle. 

Aufgrund der besonderen Bedeutung von Telegram zur Verbreitung von Desinformationen empfiehlt es sich aus (medien-)pädagogischer Perspektive außerdem, bei dessen Nutzung durch junge Menschen genauer hinzusehen. Dabei ist die Verwendung des Messengerdienstes jedoch nicht per se problematisch, weshalb hier auch keine generelle Sorge angebracht ist. Zugleich ist es jedoch notwendig, sich der besonderen Rolle von Telegram bei der Verbreitung von Desinformationen und Verschwörungserzählungen bewusst zu sein, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass junge Menschen auf dieser Plattform mit verstörenden und gar entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten konfrontiert werden. Hier sollte eine vertrauensvolle Basis für die Thematisierung geschaffen werden. Gerade wenn sich Jugendliche und junge Erwachsene gezielt für Telegram entscheiden, sollte das offen angesprochen und die Gründe hierfür erfragt werden. Ziel eines solchen Gesprächs kann es sein, einen besseren Einblick in die Kanäle, die die betreffenden Personen abonnieren, und die Inhalte, die dort konsumiert werden, zu erhalten. Dies ermöglicht eine differenzierte Einschätzung und kann den Ausgangspunkt für weiteren Austausch darstellen.  

Sollte sich dabei herausstellen, dass tatsächlich Kanäle mit desinformativem, (extrem) rechtem und verschwörungserzählerischem Inhalt konsumiert werden, ist es wichtig, dies nicht ausschließlich als Problem des Messengerdienstes zu betrachten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass auch Personen im direkten Umfeld der betreffenden jungen Menschen entsprechende Einstellungen teilen. Die Thematisierung der Telegram-Nutzung könnte hier einen Zugang für weitere Gespräche darstellen und bietet die Möglichkeit, korrigierende Perspektiven zu vermitteln. Abschließend bleibt somit festzustellen, dass es die Aufgabe einer (medien-)pädagogischen Begleitung in Bezug auf Desinformationen und Verschwörungserzählungen ist, offene Räume zum Austausch zu schaffen, und das unabhängig von der Plattform, auf welcher diese verbreitet werden. 

veröffentlicht am 01.09.2023

Literaturverzeichnis  

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