Stigma/Stigmatisierung
Der Begriff Stigma bezog sich ursprünglich auf lebenslange Wundnarben, die einer Person als Ausdruck der öffentlichen Verachtung zugefügt wurden. In seiner gegenwärtigen soziologischen Verwendung bezieht sich der Begriff auf diskreditierende Merkmale, die einer Person oder Gruppe zum Zwecke der Abwertung und Ausgrenzung zugeschrieben werden. Stigmatisierte Menschen werden allein aufgrund ihrer Stigmata beurteilt. Andere Merkmale der Person werden ausgeblendet. Dieser Prozess wird als Stigmatisierung bezeichnet. Beispiele für stigmatisierte Gruppen sind Suchterkrankte, Vorbestrafte, Empfänger*innen von Sozialleistungen, Obdachlose, Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, aber auch Angehörige bestimmter Religionen oder Minderheiten, wie z. B. Rom*nja und Sinti*zze.[1]