Zeit

ca. 20 Minuten

Plenum 

Material
  • Mündlich: Nur der Raum wird für diese Aufstellungsübung genutzt 
Ziel
  • Die Teilnehmenden erkennen unterschiedliche Haltungen zu persönlichen und gesellschaftlichen Fragen innerhalb der Gruppe 
  • Die Teilnehmenden positionieren sich (zunächst unbewusst) auch auf einer wertenden Linie zwischen „Sicherheit“ und „Unsicherheit“ 
  • Die Teilnehmenden reflektieren ihre eigene Haltung zu persönlichen und gesellschaftlichen Einstellungen 

Hinweis: Die Übung soll den Gegensatz zwischen den Begriffen „Sicherheit“ (Orientierung) und „Unsicherheit“ widerspiegeln. Dies wird jedoch zunächst nicht als solches benannt. 

Ablauf

1.  Zunächst definiert die Moderation zwei gegenüberliegende Wände des Raums als „Zustimmung“ und „Ablehnung“. Die Teilnehmenden bekommen die Aufgabe, sich im Raum zu Aussagen und Fragen zu bewegen, die von der Moderation ausgewählt und vorgetragen werden.
Nach einer Aussage bekommen die Teilnehmenden jeweils kurz Zeit, sich zu stellen. Die Positionierung geschieht still, jedoch können sich Freiwillige – nachdem alle an einer Stelle im Raum zwischen „Zustimmung“ und „Ablehnung“ stehen – dazu äußern, warum sie sich positioniert haben. Sie können sich auch dazwischen positionieren, dementsprechend bedeutet dies „Unentschieden“ oder „Ich weiß nicht“.
Die Moderation beobachtet genau und versucht, Stimmungsbilder und Ergebnisse kurz aufzufangen.
 

Wichtig: Weder die Moderation noch die Teilnehmenden sollen die Positionierung der Anderen direkt kommentieren. Wenn sich eine Person freiwillig äußert, sollte dies wertschätzend moderiert werden.  

2. Die Moderation wählt aus den Fragen etwa 3-4 aus. Nur bei Bedarf und genug Zeit können auch weitere Fragen genutzt werden. Die erste Frage ist als „Eröffnungsfrage“ gut geeignet.  

Die Fragen sollen eine Mischung aus persönlichen Fragen und Einstellungen gegenüber anderen sein. 

  • Ich habe einen Plan für die nächsten 10 Jahre.
  • Jemand aus meinem Freundeskreis schließt sich einer gläubigen Gruppe an. Das ändert absolut nichts an unserer Beziehung. 
  • Es wäre gut, wenn alle Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen hätten. 
  • Wenn sich ein Familienmitglied gegen die Traditionen stellt, muss es mit Konsequenzen rechnen.  
  • Die Schule sollte uns viel strenger beibringen, was wir später mal wirklich brauchen. 
  • Schule muss viel freier sein. Wir sollten selbst entscheiden, was wir lernen wollen. 
  • Familie ist mir wichtiger als Freunde. 
  • Wir brauchen starke Regeln und harte Strafen, damit unsere Gesellschaft funktioniert. 
  • Wenn alle tun dürfen, was sie wollen, ist am Ende allen geholfen. 

3. Auswertung 

Plenum sitzend 

Alle Fragen lassen sich auf den Gegensatz zwischen Orientierung (Sicherheit) und Unsicherheit (ggf. Freiheit) beziehen und können durch folgende Ergänzungsfragen kurz diskutiert werden:  

Offene Fragen: 

  • Was ist euch aufgefallen? 
  • Warum haben wir die Übung gemacht? 

Fokussierte Fragen: 

  • Welche Rolle spielt Vertrauen?  
  • Was ist schlimm daran, wenn sich etwas ändert?  
  • Wozu brauchen wir Regeln?