Zeit

ca. 30 Minuten

Material
  • Rollenkarten
  • großer Raum
  • zwei große Schilder mit Beschriftung „Stimme zu“/„Stimme nicht zu“
Ziel
  • Reflexion über verschiedene Perspektiven auf Corona
  • Entwickeln von Empathie und Verständnis für andere Lebensrealitäten
Ablauf
  1. Die Moderation hängt die zwei Schilder mit „Stimme zu“/„Stimme nicht zu“ an die gegenüberliegenden Seiten des Raumes.
  2. Die Moderation verteilt die Rollenkarten an die Teilnehmenden. Sie bittet darum, sich den Text durchzulesen. Die Teilnehmenden haben eine Minute Zeit, um sich in ihre Rolle hineinzuversetzen. Die Moderation kann dies unterstützen, indem sie folgende Fragen stellt:
  • Wie sieht ein normaler Tag im Leben eurer Person aus?
  • Wer sind die Familienmitglieder und wichtigen Bezugspersonen deiner Person?
  • Was ist dieser Person wichtig?
  • Wie wohnt diese Person?

3. Die Moderation bittet die Teilnehmenden, sich an einer Seite des Raums zu positionieren. Sie kündigt an, dass nun Aussagen vorgelesen werden. Die Teilnehmenden sollen sich einen Moment Zeit nehmen, um zu überlegen, ob sie dieser Aussage zustimmen oder nicht. Je nachdem sollen sie sich zum Schild „Stimme zu“ oder „Stimme nicht zu“ bewegen. Dabei sind nicht nur die beiden Extreme möglich, sondern der ganze Raum kann genutzt werden, um Zwischenstufen darzustellen.

4. Die Teilnehmenden werden gebeten, sich vorzustellen, sie würden sich gerade im zweiten Lockdown befinden. Die Moderation liest nacheinander folgende Aussagen vor:

  • Ich habe ein Zuhause, in dem ich mich wohlfühle, und es macht mir nichts aus, zu Hause zu bleiben.
  • Ich kann im Homeschooling gut lernen.
  • Ich habe große Angst, mich mit Corona anzustecken.
  • Die Coronapandemie hat meinen Leben verbessert.
  • Meine Eltern können leicht mit der Pandemiesituation umgehen.
  • Ich habe keine Person in meiner Familie, die zu einer Risikogruppe gehört.

Nach jeder Aussage fragt die Moderation zuerst Teilnehmende, die sich direkt zu „Stimme zu“/„Stimme nicht zu“ gestellt haben, nach ihrer Figur und warum sie sich an dieser Stelle positioniert haben.

Anschließend können auch noch Personen aus dem Mittelfeld gefragt werden, ob sie sich zu ihrer Positionierung äußern wollen. Je nach Gruppengröße ist es sinnvoll, dass sich nicht immer alle äußern, sondern es nur ein paar kleine Einblicke gibt.

5. Nachdem alle Aussagen bearbeitet wurden, reflektiert die Gruppe gemeinsam. Dabei können folgende Fragen gestellt werden:

  • Wie war es für dich, dich in deiner Rolle zu positionieren? Ist es dir leichtgefallen, dich in sie hineinzuversetzen?
  • Wie war es für dich, in deiner Rolle zu sehen, wo sich die anderen positionieren?
  • Gab es während der Übung Aha-Momente, die du mit den anderen teilen möchtest?