ca. 1 Stunde
- Post-its in verschiedenen Farben
- Beamer
- Computer
- Stifte
- Flipchartpapier
Nach Möglichkeit wird eine Karte verwendet, auf der Europa nicht im Zentrum steht. (Beispiel: : /de.wikipedia.org/wiki/Peters-Projektion%23/media/Datei:Gall%25E2%2580%2593Peters_projection_SW.jpg&sa=D&ust=1595494880976000&usg=AFQjCNGLiI6tfBo0K5JnPXltdWPFxtrJpg)
A) Weltkarte markieren
- Eine Weltkarte wird z. B. mit einem Beamer an eine Wand geworfen. Die Teilnehmenden schreiben auf Post-its (alle sollten die gleichen Farben haben), wo sie sich zu Hause fühlen oder welcher Ort für sie aus welchen Gründen auch immer besonders wichtig ist, und bringen die Post-its auf der Weltkarte an. Dabei betont die Moderation, dass die Teilnehmenden auch zwei oder mehrere Orte nennen und markieren können.
Es können also Orte genannt werden, an denen sie geboren sind, an denen sie aber nicht mehr leben. Oder Orte, an denen Großeltern oder wichtige Freund*innen leben. Es ist natürlich auch möglich, nur einen einzigen Ort zu nennen, wie den, an dem man lebt. Die Anzahl der Orte sollte auf keinen Fall gewertet werden, den Teilnehmenden sollte es überlassen werden, selbst zu entscheiden, wie viele Orte für sie infrage kommen.
2. Anschließend schauen sich alle gemeinsam die Weltkarte an und stellen fest, dass viele verschiedene Orte markiert sind.
Die Moderation stellt folgende Fragen zur Anregung eines Austauschs:
- Warum fühlt ihr euch an den jeweiligen Orten zu Hause und was macht dieses Gefühl für euch aus?
- Wo würdet ihr gern mal leben und warum? Was denkt ihr: Warum wechseln Menschen ihren Wohnort?
- Würdet ihr sagen, dass alle Menschen auf der Welt die gleichen Möglichkeiten haben, den Ort, an dem sie leben, zu wählen?
3. Im dritten Schritt schreibt jede*r besondere Fähigkeiten – dazu zählen u. a. verschiedene Sprachen, die gesprochen werden –, Interessen, Erfahrungen, Werte etc., die ihn*sie seiner*ihrer Meinung nach ausmachen oder die ihm*ihr wichtig sind. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt: Ski fahren, die Moschee besuchen, mit der Familie zu Abend essen, Sprachen lernen, rechnen etc. Die Teilnehmenden schreiben diese Aspekte auf Post-its einer anderen Farbe als vorher und kleben sie an die Orte, die sie vorher schon markiert haben. Dann ergänzt jede*r und bei jeder Person aus der Gruppe eine Eigenschaft, die er*sie an ihr besonders schätzt.
4. Im letzten Schritt werfen alle noch einmal einen Blick auf die Karte. Jede*r stellt die eigenen Post-its vor. Die Moderation stellt heraus, dass viele verschiedene Orte ausgewählt wurden und dass auch die Fähigkeiten/Erfahrungen/Werte etc. sehr divers sind.
Die Moderation fragt die Gruppe außerdem:
- Was schätzt ihr an anderen Menschen besonders?
- Welche Post-its ähneln sich in Bezug auf die dort notierten Werte und Einstellungen?
B) Gruppenarbeit
In Gruppenarbeit befassen sich die Jugendlichen mit folgender Frage: Könnt ihr euch vorstellen, in einer Gruppe bzw. einer Gesellschaft zu leben, in der alle die gleichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Erfahrungen etc. haben?
- Die Teilnehmenden sammeln Vor- und Nachteile auf einem Flipchart, anschließend stellt jede Gruppe ihr Poster vor.
2. Für die Nachbesprechung bzw. Diskussion im Plenum stellt die Moderation folgende Fragen:
- Was geht verloren? Welche Vorteile gibt es?
- Welche Vorteile haben unterschiedliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Erfahrungen der Menschen in einer Gruppe z. B. in eurer Clique?
- Warum ist es wichtig, dass alle die gleichen Chancen in einer Gesellschaft haben?
- Bestimmt gibt es Dinge, die ihr an anderen nicht mögt oder die ihr nicht nachvollziehen könnt. Wie könnt ihr bzw. wie können wir alle damit umgehen?
C) Im Partner*innen-Gespräch
- Welcher Umgang miteinander ist euch z. B. in eurer Clique wichtig?
- Könnt ihr beschreiben, was unter „Toleranz“ und „Akzeptanz“ zu verstehen ist? Wie unterscheiden sich die beiden Begriffe?
- Warum ist Akzeptanz so wichtig – vor allem bei Begegnungen mit Personen, die ganz andere Ansichten, als man selbst haben?