Um die im Film aufgegriffenen Aspekte für Jugendliche greifbar zu machen, wird die Produktion durch Anregungen zum Filmgespräch für den Einsatz in der pädagogischen Praxis gerahmt.

Der Film »Dreck«

11:12 Min. Film von 2021

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Schauspieler*innen: Christian Dieterle, Jakob Schreier
Regie:  Fabian Schmid
Produktionsleitung:Annika Lewandowski
Kamera:  Kristian Erdmann
1. Kameraassistent: Jan Fecke
Ton : Dean Martin Niemöller
Tonassistent*innen: Carlotta Monath, Myriam Schmidt, Philip Deutenbach
Licht: David Matthei
Szenografie: Hannah Aschenbrenner
Schnitt: Lisa Richter
Maske: Ellen Eilzer

Themen im Film:
  • Obdachlosigkeit
  • psychische Krankheiten
  • Umgang mit obdachlosen Menschen
  • gesellschaftliche Ausgrenzung und Einsamkeit
Anregungen zum Filmgespräch:

Grundlegende Fragen:

Ziel: Grundverständnis für den Inhalt des Films und Übertragung auf eigene Erfahrungen

  • Worum geht es in dem Film?
  • Wie fühlt sich die Hauptperson?
  • Welche Stilmittel im Film (Musik, Einstellungsgrößen, Perspektiven) machen diese Stimmung deutlich?
  • Welche Bedeutung hat es, dass sich der Protagonist im Film um die Puppe kümmert?
  • Was gefällt euch an dem Film? Was würdet ihr kritisieren?

Vertiefende Fragen:

Ziel: tiefere Auseinandersetzung mit den Themen des Films, Reflexion eigener Haltungen,          Dekonstruktion von Stereotypen

Thema: Vorurteile und Zuschreibungen

  • Was erfahrt ihr über die Hauptperson? Wie wird das im Film deutlich?
  • Welche Assoziationen habt ihr mit der Darstellung von Obdachlosigkeit im Film? Welche Bilder und Gefühle löst die Darstellung bei euch aus?
  • Erfahrt ihr im Film etwas über die Sichtweisen und Gedanken einer obdachlosen Person? Wenn ja, wie werden sie deutlich?
  • Kennt ihr andere Filme, in denen eine obdachlose Person die Hauptrolle spielt? Was denkt ihr, wieso den Filmemacher*innen die Darstellung einer obdachlosen Person wichtig war?
  • Denkt ihr, dass Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ihre Situation in dieser Weise dargestellt hätten?
  • Wie würdet ihr als Filmemacher*innen dafür sorgen, dass die Darstellung von Obdachlosigkeit möglichst authentisch und realistisch ist?
  • Findet ihr den Titel passend?

Pädagogische Hinweise: Beim Einsatz des Films in der pädagogischen Praxis ist die Auseinandersetzung mit der stereotypen Darstellung der Hauptfigur wichtig. Dabei kann auf das äußere Erscheinungsbild sowie auf die Andeutung eines Zusammenhangs von psychischen Erkrankungen und Obdachlosigkeit eingegangen werden. Darüber hinaus ist auffällig, dass der Protagonist fast nichts sagt. Der Film gibt der obdachlosen Person also keine Stimme und erzählt nicht direkt aus ihrer Perspektive. Durch filmische Stilmittel erleben Zuschauende die Geschichte vermeintlich aus ihrem Blickwinkel. Dadurch, dass der Protagonist selbst aber kaum zu Wort kommen, bleibt er passiv und hilflos.

Der Film möchte u.a. die Hoffnungen und Wünsche von obdachlosen Menschen darstellen. In der pädagogischen Praxis sollte hinterfragt werden, inwiefern dies den Filmemacher*innen gelingt und ob die Perspektive einer obdachlosen Person tatsächlich authentisch abgebildet wird.

Medientipps:

In der Auseinandersetzung mit dem Film „Dreck“ sollte mit Teilnehmenden über Stereotype, Vorurteile und Authentizität im Film gesprochen werden. Es bietet sich daher an, weitere filmische Formate, die das Thema Obdachlosigkeit in den Mittelpunkt stellen, heranzuziehen, um die Darstellungsweisen zu vergleichen.