Um die im Film aufgegriffenen Aspekte für Jugendliche greifbar zu machen, wird die Produktion durch ein Materialpaket für den Einsatz in der pädagogischen Praxis gerahmt. Dieses enthält Übungen, Arbeitsblätter sowie Präsentationsfolien zum Thema Konflikte und Gewalt.

Das Materialpaket beinhaltet Übungen, die zu einer reflektierenden und kreativen Bearbeitung der Kernthemen aus dem Film anregen sollen. Die Übungen enthalten konkrete Zielstellungen, Ablaufpläne, Hinweise und Arbeitsblätter. 

Der zeitliche Umfang der drei Module beträgt vier bis fünf Zeitstunden. Das Modul 1 ist stark auf den Film ausgerichtet. Die Module 2 und 3 können auch ohne den Film durchgeführt werden. Die Module bauen teilweise aufeinander auf, jedoch können einzelne Übungen auch isoliert durchgeführt werden. Die Übungen und die Arbeit mit dem Film benötigen kein Vorwissen der Teilnehmenden.  

Die Beschäftigung mit den Themen „Gewalt“ und „Konflikte“ kann emotional herausfordernd sein. Die Durchführenden sollten darauf achten, dass sowohl der Film selbst als auch die folgende Beschäftigung mit dem Thema bei den teilnehmenden Personen emotionale Reaktionen hervorrufen können, beispielsweise aufgrund eigener Gewalterfahrungen. Daher ist das Materialpaket erst für Gruppen ab 14 Jahren empfohlen, wobei das Alter keine hinreichende Bedingung dafür ist, dass die teilnehmenden Personen die Konfrontation mit „Gewalt in Konflikten“ gut verarbeiten können.  

Abgesehen von der Filmrezeption kann das Materialpaket ohne digitale Medien durchgeführt werden. Jedoch bieten sich an mehreren Stellen digitale Lösungen an, um bspw. anonymer, dezentraler oder kreativer arbeiten zu können. Der Workshopraum sollte flexibel gestaltbar und groß genug sein. Das Setting wechselt zwischen Stuhlkreis (Plenum), Einzelarbeit, Teamarbeit und Kleingruppen (an Tischen).  

Der Film »Wir gegen uns«

10:34 Min. Film von 2021

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Praxismodule

Zeit: 4 Stunden 20 Minuten  
 
Zielgruppe: ab Klasse 9; Altersgruppe ab 14 Jahren

Einsatz in: Schule und außerschulischem Bereich 

Das Materialpaket beinhaltet drei Module. Der Film wird im ersten Modul behandelt. Teile der weiteren Module können auch ohne eine Filmsichtung durchgeführt werden. 

 Das erste Modul führt anhand des Films in das Thema „Konflikte und Gewalt“ ein. Es beleuchtet die Darstellung der Protagonist*innen, die Stilmittel und die Dramaturgie. Die Hintergründe und Motive der Hauptfiguren sowie die Machart des Films werfen Fragen auf, die gemeinsam bearbeitet werden.  

 Das zweite Modul erweitert das Wissen der Teilnehmenden über Konflikte und führt in das Konzept der gewaltfreien Kommunikation ein, um ein tiefer gehendes Verständnis von Ursachen und Wirkweisen von Konflikten zu ermöglichen.  

Dabei ist Achtsamkeit geboten, die Teilnehmenden durch die Beschäftigung mit Konflikten nicht zu überfordern. Behandelt und besprochen werden daher eher Stellvertreter*innen-Szenarien. Die Teilnehmenden stellen eine fiktive Konfliktszene gemeinsam nach. Dadurch können abstrakte Situationen in Form von Selbsterfahrung sinnvoll erleb- und nachvollziehbar gemacht werden, ohne zu persönlich an die Teilnehmenden heranzutreten.  

Anschließend produzieren sie kreative Kampagnenkonzepte, die eine friedensstiftende bzw. lösungsorientierte Botschaft enthalten sollen.  

Ziele:  

  • Gewalt und Konflikte differenziert betrachten und verstehen  
  • Folgen von Gewalt in Konflikten  empathisch einschätzen 
  • Ursachen von (kommunikativer) Gewalt kennen und vermeiden 
  • Handlungsstrategien gegen Konflikte erarbeiten 
  • kreative Ideen zu (Medien-)Kampagnen entwickeln

Hinweis zur erhöhten Sensibilität:

Der Film enthält diverse Formen von Gewalt und Konflikten, die persönlich und teils intim sind. Das Materialpaket greift sowohl die im Film gezeigten Darstellungen als auch deren mögliche Folgen auf. Es bezieht sich tiefer gehend auf Gewalt und Konflikte, deren Entstehung und Lösung.  

An verschiedenen Punkten dieses Projekts kann es dazu kommen, dass teilnehmende Personen von der Beschäftigung mit den Themen „getriggert“ werden. Das bedeutet, dass sie sich ggf. an persönliche Erfahrungen erinnern und mit unangenehmen Gefühlen konfrontiert werden.  

  • Die Moderation sollte vor dem Film und dem Workshop deutlich machen, dass sie sich dieser Gefahr bewusst ist. Sie sollte persönliche Strategien vorbereitet haben, wie sie mit eventuell entstehenden Situationen umgehen möchte. Außerdem sollte sie den Teilnehmenden anbieten, dass sie sich aus der Situation herausnehmen dürfen, falls sie sich nicht wohlfühlen.  
  • Für einen sensiblen Umgang mit der Thematik ist es außerdem wichtig, dass innerhalb des Projekt keine persönlichen Konflikterfahrungen vor der Gruppe erzählt werden müssen und dass auch nicht dazu aufgerufen wird.