Regie, Kamera, Produktion, Drehbuch: Leander Hartung
Darsteller*innen: Wolf Zehren, Isabella Lessing, David Tobias Schneider, Richard Wilde, Fernando Santos, Stefanie Khoury
doch so fern
„Dienstag, an einem Dienstag war es. Ich bin vom Sport gekommen und die Wohnung war leer“. In „doch so fern“ erzählt Herr Hoffmann von seinen Söhnen Thomas und Markus, die nach Syrien gegangen sind, um sich dem IS anzuschließen und in den Krieg zu ziehen – in Anwesenheit eines achtköpfigen Teams, zwei Kameras, einer Journalistin, einer Visagistin, eines Tonmanns.
Auch wenn „doch so fern“ ein fiktiver Film ist, fühlt man sich durch die Mischung dokumentarischer wie auch fiktiver Stilelemente besonders nah am Geschehen.
Als Zuschauer*in erfahren wir, was zwischen den Cuts des Interviews mit Herrn Hoffmann passiert und wie die Geschichte weitergeht, wenn das Fernsehteam die Wohnung verlässt.
Unterschiedliche Perspektiven, Wünsche und Emotionen werden deutlich: journalistischer Sensationseifer, emotionale Betroffenheit, aufrichtiges Mitgefühl, ehrliche Hilfsbereitschaft, Unverständnis, Angst, Trauer – und Hoffnungslosigkeit.
Die Produktion greift so viele Facetten auf, die in medialen Darstellungen des islamistischen Extremismus und des Kriegs in Syrien oft unbeachtet bleiben.