Wie fing es an?
Discord sollte Abhilfe schaffen und schnelle Unterhaltungen in hoher Qualität möglich machen. Deshalb warb die Plattform anfangs mit dem Slogan „It’s time to ditch Skype and TeamSpeak“. Inzwischen wird Discord, wie viele andere Plattformen auch, für unterschiedliche Zwecke und von verschiedenen Communitys genutzt. Mittlerweile gibt es Server zum Thema Gaming, zu verschiedenen Hobbys oder einfach für Familie und Freunde. Entsprechend änderte sich die App-Beschreibung von „Chat For Gamers“ zu „For Friends, Communities, & Gaming“.
Stand Februar 2023 nutzten 150 Mio. Nutzer*innen Discord mit 19 Mio. aktiven Servern monatlich (Discord 2023). 37 Prozent der Nutzer*innen sind zwischen 18 und 24 Jahre alt und knapp 75 Prozent männlich.
Und so funktioniert es
Zugegeben, anfangs wirkt die Plattform etwas abschreckend. Man merkt, dass sie ursprünglich von Spieler*innen für Spieler*innen entwickelt wurde. Aber mit ein bisschen Geduld findet man sich zurecht.
Ein Discord-Server ist eine Art virtuelle Community, die von einzelnen Nutzer*innen oder einer Gruppe erstellt wird. Hier können Text- und Sprachkanäle erstellt werden, die es Mitgliedern ermöglichen, u. a. miteinander zu chatten, Dateien auszutauschen und Spiele zu spielen. Discord-Nutzer*innen können verschiedenen Servern beitreten und auch selbst eigene Server erstellen. Innerhalb eines Servers ist die Kommunikation über Kanäle strukturiert. Einige Server sind groß und für die Öffentlichkeit zugänglich, andere nur auf Einladung. In den Kanälen können Videochats mit bis zu 25 Personen geführt werden.
Darüber hinaus ist es möglich, Bilder, Videos, Dateien zu teilen sowie den eigenen Bildschirm freizugeben. Das Programm lässt sich mit diversen Plattformen (Twitch, Mixer, Steam oder Spotify) verknüpfen und wird von verschiedenen Betriebssystemen erkannt.
Außerdem kann Discord direkt aus dem Browser heraus gestartet werden, ist als App für die Anwendung auf Computer, Tablet und Smartphone verfügbar und hat niedrige Systemanforderungen [1].
In vielem ähnelt die Plattform anderen Anbietern (z. B. Microsoft Teams, Slack), nur dass Discord größtenteils unentgeltlich ist. Beachtet werden sollte allerdings, dass die Nutzung nicht wirklich umsonst ist. Wie bei vielen kostenlosen und werbefreien Social-Media-Diensten wird der Gewinn mitunter durch den Verkauf von Nutzer*innen-Daten erzielt. Hierfür sammelt Discord Informationen, einschließlich IP-Adressen und Chat-Protokollen (die in den Chats ausgetauschten Nachrichten sind nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt) und verkauft oder teilt diese mit Dritten (Mozilla 2021).
Was zeichnet Discord aus?
Discord ist kein klassisches soziales Netzwerk. Es gibt keine Follower*innen-Zahlen, keinen Algorithmus, der einen Master-Feed speist, und recht wenige Möglichkeiten, Einfluss durch Reichweite auf der Plattform selbst zu generieren.[2] Zudem schafft es Discord, durch die Kombination der Plattform-Architektur und -Funktionalität ein Gefühl von Gemeinschaft zu generieren, das in der Form nur auf wenigen anderen Plattformen zu finden ist. Das, was Discord aber von anderen Kommunikationstools abhebt, ist die mögliche Kommunikation via Voice over IP (VoIP).[3] Anders als bei anderen Plattformen müssen sich Nutzer*innen bei Discord weder einwählen noch einem Link folgen oder ein Passwort eingeben, um an einem Gespräch teilzunehmen. Sprachkanäle können immer eingeschaltet sein, sodass Nutzer*innen mühelos ein- und aussteigen können. Dass die Chat-Funktion für junge Menschen wichtig ist, beschreibt auch ein junger Erwachsener (21 Jahre), den wir im Projekt Isso! interviewt haben:
„Meistens bin ich mit meinen Freunden […] auf […] Discord. Und da kann man sich halt mit seinen Freunden austauschen, wenn man will und jeder praktisch von seinem Zuhause aus.“
Zusätzlich dazu ist der Einsatz von Bots auf Discord bemerkenswert. Allein der MEE6-Bot wird von 19 Millionen Servern verwendet, um zum Beispiel Willkommensnachrichten zu erstellen, Anfragen zu beantworten oder bei der Moderation zu helfen. 30 Prozent der Discord-Server verwenden inzwischen Bots für solche Zwecke (Warren 2021).
Lernen mit Discord?
Während der Pandemie haben einige Pädagog*innen Discord für schulische Zwecke entdeckt. Die Plattform eignet sich besonders gut für den Einsatz in höheren Jahrgangsstufen in formalen Bildungssettings. Lehrer*innen können auf eigenen Servern Unterrichtseinheiten planen, mit ihren Schüler*innen kommunizieren, wichtige Informationen und Updates teilen, Umfragen und Tests durchführen und gemeinsam an Projekten arbeiten. Die Struktur der Plattform wird von Pädagog*innen, die sie verwenden, als Vorteil angesehen. Während bei anderen Tools das Textfeld an der Seite ist, werden bei Discord sowohl Text als auch Video-Chats als zentrale Kommunikationsforen wahrgenommen.
Dies motiviere auch schüchterne Schüler*innen, die sich nicht trauen, an Diskussionen im Sprachkanal teilzunehmen, ihre Ansichten im Textkanal zum Ausdruck zu bringen. Insgesamt beobachten Pädagog*innen, dass Schüler*innen engagierter am Unterrichtsgeschehen teilnehmen und im Austausch bleiben (Brooks 2021; Bresnan 2020). Studien belegen zudem: Wird Discord zusätzlich zum Unterricht genutzt, kommt es zu einem besseren Informations- und Wissensaustausch und einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl. Studierende fühlen sich besser unterstützt, weniger isoliert und sind insgesamt zufriedener. Schüler*innen, die das Tool bereits vom Gaming kennen, falle es zudem leichter, dieses zusätzlich für Bildungszwecke zu nutzen (Heinrich et al. 2022).
Dass Jugendliche Discord für mehr als Videospiele und Lernen nutzen, wird in Interviews bestätigt, die im Rahmen der für Isso! durchgeführten Informationsraumanalyse geführt wurden. Viele von ihnen nutzten Discord, um sich mit Freund*innen zu unterhalten, sei es über die Hausaufgaben, Gaming oder Politik. Manche der befragten Jugendlichen informieren sich darüber hinaus gezielt bei den Freunden auf Discord nach ihrer Meinung zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen wie COVID oder Ukraine, um Informationen mit ihren Peers auszuhandeln und die verschiedenen Positionen in ihren Meinungsbildungsprozess zu integrieren.
Desinformation auf Discord
Bisher gibt es nur begrenzt systematische Untersuchungen zur Verbreitung von Desinformation auf Discord. Aus dem Transparenzbericht der Plattform geht hervor, dass zwischen April und Juni 2022 270 Konten aufgrund der Verbreitung von Falschinformation gesperrt und 73 Server von der Plattform entfernt worden sind. Für die Identifikation von schädlicher Falschinformation sowie die Durchsetzung der Gemeinschaftsrichtlinien sorgen maschinengesteuerte Spracherkennungssysteme, ein Expert*innen-Team und ein hierarchisch organisiertes Team aus Moderator*innen mit unterschiedlicher Regulierungsbefugnis.
Ob Moderator*innen Desinformationen identifizieren und Maßnahmen ergreifen können, ist bisher auch nicht gezielt untersucht worden. Die Schwierigkeiten, die sie bei der Moderation haben, hingegen schon. Die Forschungsergebnisse von Jiang et al. (2019) geben Einblick in plattformspezifische Moderationsherausforderungen in Sprachchats, die die Einhaltung der Regeln beeinträchtigen: Aufgrund des flüchtigen Charakters ist es in Sprachchats oftmals aufwendig, herauszufinden, wer überhaupt etwas Regelwidriges gesagt habe. Zudem gäbe es keine Möglichkeit, Sprachchats aufzuzeichnen oder zu speichern. Dadurch sei es für Moderator*innen oftmals schwer, Beweise für regelwidriges Verhalten zu sammeln. Dies könne zudem mitunter zu falschen Anschuldigungen führen. Darüber hinaus gäbe es Moderationsherausforderungen, die es in Textkanälen überhaupt nicht gibt, so etwa Voice Raiding[4] (Jiang et al. 2019).
Diese Herausforderungen betreffen Moderator*innen, die die Richtlinien einhalten wollen. Ein größeres Problem stellen aber Server da, die von Nutzer*innen mit dem Ziel angelegt werden, Desinformation oder extremistische Inhalte zu verbreiten. In den meist privaten Servern ist es schwer zu überprüfen, ob und welche Art von Desinformation oder andere Formen „dunkler Partizipation“[5] verbreitet werden. In solchen privaten Servern haben sich in 2017 Mitglieder der Alt-Right- Bewegung im Vorfeld der „Unite the Right“-Kundgebung in Charlottesville, Virginia (USA) organisiert und zu Gewalt aufgerufen (Farokhmanesh 2018). Bei dem anschließenden Anschlag ist eine Frau getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Discord hat danach Maßnahmen ergriffen, um gegen gewaltbereite Extremist*innen vorzugehen.[6] Zudem ist das Unternehmen Partnerschaften mit dem Global Internet Forum for Countering Terrorism (GIFCT) und Tech Against Terrorism (TAT) eingegangen und veröffentlicht halbjährliche Transparenzberichte.
Rechtextremismus auf Discord
Trotz dieser Maßnahmen haben Forscher*innen vom Institute for Strategic Dialogue (ISD) im August 2021 auf der Plattform 24 Server mit durchschnittlich bis zu 15 Mitgliedern identifizieren können, die Anzeichen von rechtsextremer Ideologie im Zusammenhang mit Gaming aufwiesen.
In ihrem Bericht kommen sie zu dem Schluss, dass Discord nach wie vor von Akteur*innen der extremen Rechte genutzt wird, um rechtsextreme Ideologien zu diskutieren, Content zu teilen und Raids[7] sowie andere Aktionen zu planen. Besonders junge Menschen zwischen 13 und 17 Jahren nutzten solche Server, um mehr Informationen über extremistische Bewegungen zu erhalten und sich zu vernetzen. Interessant sind die Ergebnisse der Serveranalysen hinsichtlich der Präsenz rechter Akteur*innen in Gaming-Communitys. Entgegen der weitverbreiteten Annahmen wurden im Rahmen der Analyse keine Hinweise darauf gefunden, dass Gaming-Server für Rekrutierungszwecke genutzt werden. Videospiele wie Minecraft und Call of Duty wurden allerdings von den Mitgliedern thematisiert und Raids auf Gaming-Plattformen wie Roblox geplant (Gallagher et al. 2021, S. 5–7).
Community-Richtlinien reichen nicht
Auf dem Höhepunkt der Pandemie sah sich Discord gezwungen, auch seine Community-Richtlinien hinsichtlich des Umgangs mit gesundheitsbezogenen Fehlinformationen zu aktualisieren. Seit dem 28. März 2022 ist die Verbreitung „impfgegnerischer Inhalte; medizinisch nicht belegter und gefährlicher Heilmethoden für Krankheiten; Inhalte, die Informationen über eine Krankheit verfälschen und jegliche Inhalte, die die Bewältigung eines Notfalls im Bereich der öffentlichen Gesundheit behindern könnten“, nicht erlaubt. Die Richtlinie umfasst eine detaillierte Liste über Themen, über die keine falschen oder irreführenden Behauptungen aufgestellt werden können, so etwa „die Sicherheit, die Nebenwirkungen oder die Wirksamkeit von Impfstoffen“ (Discord, 2022).
Gesundheitsinformationen gelten als „falsch oder irreführend, wenn sie in direktem und eindeutigem Widerspruch zum jüngsten Konsens der medizinischen Fachwelt stehen“. Discord weist ausdrücklich darauf hin, dass die Richtlinie nicht das Ziel hat, kontroverse Standpunkte zu bestrafen. Es seien weiterhin verschiedene Meinungen zugelassen, solange diese Ansichten auf Tatsachen beruhten und keinen Schaden anrichteten (ebd.). Angesichts der Verwirrung über die aktuellen Empfehlungen zur COVID-19-Impfung und den fehlenden Konsens in der Fachwelt (Science Media Center Germany 2022) ist es ein schweres Vorhaben.
Bildungsarbeit gegen Desinformation auf Discord
Die öffentlichen Debatten um Corona, Impfskepsis, Verschwörungsmythen und Desinformationen der letzten Jahre haben verdeutlicht, dass die Grenze zwischen Aussagen, die noch kontrovers sind, und solchen, die als Desinformation verstanden werden, oftmals sehr schwammig sind. Die Diskussion darüber ist nuanciert und erfordert Wissen und ein kritisches Urteilsvermögen. Zu vielen Aspekten rund um Corona gibt es mehrere rational vertretbare Positionen. Darüber hinaus geht es oftmals nicht ausschließlich um Fakten, sondern um die Priorisierung von Werten. Bis zu einem gewissen Grad können also Community-Richtlinien, Fact-Checking-Formate, Sensibilisierung für Persuasions- und Stilmittel von Desinformation Jugendlichen den Umgang mit Desinformation erleichtern. Für den Umgang mit Kontroversität ist jedoch mehr erforderlich: Jugendliche müssen in die Lage versetzt werden, andere Perspektiven einzunehmen, fragwürdige Positionen zu überprüfen und angesichts neuer Informationen, Perspektiven und besserer Argumente die eigene Meinung zu reflektieren . Gleichzeitig muss es möglich sein, den gesellschaftlichen und politischen Status quo zu hinterfragen, ohne dass das Vertrauen der Jugendlichen in demokratische Prozesse, Institutionen oder die Wissenschaft untergraben wird. Darin können Pädagog*innen sie bestärken, vielleicht sogar auf eigens dafür angelegten Discord-Servern.
Zum Umgang mit Desinformation konnten keine pädagogischen Materialien gefunden werden. Auch wurden auf Discord keine Server identifiziert, die sich mit Desinformation näher befassen. Hinweise für die Eltern zu anderen Aspekten geben aber folgende Berichte:
SCHAU HIN! gibt Eltern in dem Artikel vier Hinweise zum Umgang mit Discord. Diese eignen sich aber auch für Pädagog*innen.
„Vier Hinweise zum Umgang mit Discord auf einen Blick
- Richten Sie den Discord-Account mit Ihrem Kind ein. Den Einstellungen im Bereich „Privatsphäre & Sicherheit“ sollten Sie besondere Aufmerksamkeit schenken, um zu verhindern, dass ihr Kind von Fremden kontaktiert wird.
- Stellen Sie Nutzungs-Regeln auf. Etwa, dass Einladungen oder Geschenke von Fremden nicht angenommen werden dürfen und private Details privat bleiben müssen.
- Um zu verhindern, dass ihr Kind Zugriff auf pornografische Inhalte hat, muss ein Server mit solchen Inhalten einmalig aufgesucht werden. Die geforderte Altersabfrage wird für zukünftige Zutrittsversuche gespeichert. Geben Sie das korrekte Geburtsdatum an.
- Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Austausch. Reden Sie darüber, was auf der Plattform passiert und signalisieren Sie, dass Sie bei Problemen zur Seite stehen. „
Quelle: „Discord: Die Chat-App aus der Gaming-Szene“
veröffentlicht am 09.03.2023
Literaturverzeichnis
Anderson, A. (2022). Policy & Safety Addressing Health Misinformation. Online verfügbar: Discord Blog: https://discord.com/blog/addressing-health-misinformation [Zugriff: 28.02.2022].
Bresnan, M. (2020). Teaching with Discord: A beginner’s guide (written by a beginner). Online verfügbar: https://teachingpals.wordpress.com/2020/08/13/teaching-with-discord-a-beginners-guide-written-by-a-beginner/ [Zugriff: 02.03.2022].
Brooks, J. (2021). Medium. Von Channeling Learning: Using Discord for Education. Online verfügbar: https://medium.com/tech-based-teaching/channeling-learning-using-discord-for-education-6581ba8c11a2 [Zugriff: 18.02.2022].
Discord. (2022). Vertrauen & Sicherheit . Online verfügbar: Datenschutz und Richtlinien https://support.discord.com/hc/de/articles/4470228640279-Umgang-mit-gesundheitsbezogenen-Fehlinformationen [Zugriff: 12.02.2022].
Discord. (2023). Online verfügbar: https://discord.com/company [Zugriff: 02.03.2022].
Farokhmanesh, M. (2018). The Verge. Von White supremacists who used Discord to plan Charlottesville rally may soon lose their anonymity. Online verfügbar: https://www.theverge.com/2018/8/7/17660308/white-supremacists-charlottesville-rally-discord-plan [Zugriff: 22.02.2022].
Frischlich, L. (2022). Interaction in Civil Society. Von Vortrag zu Dunkler Partizipation von Dr. Lena Frischlich. Online verfügbar: https://www.explore-interactions.de/cohesion/blog/de/kontakt/ [Zugriff: 22.02.2022].
Gallagher, A., O’Connor, C., Vaux, P., Thomas, E., & Davey, J. (2021). The Extreme Right on Discord. London: Institute for Strategic Dialogue.
Heinrich, E., Heather, T., & Kahu, E. (2022). An exploration of course and cohort communication spaces in Discord, Teams, and Moodle. In: Australian Journal of Educational Technology, 38 (6), 7–120.
Jiang, J. A., Kiene, C., Middler, S., Brubaker, J. R., & Fiesler, C. (2019). Moderation Challenges in Voice-based Online Communities on Discord. Colorado, Boulder: Proc. ACM Hum.-Comput. Interact.ol. Vol. 3, No. CSCW, Article 55.
Mozilla. (2021). *Datenschutz nicht inbegriffen. Online verfügbar: https://foundation.mozilla.org/de/privacynotincluded/discord/ [Zugriff: 02.03.2022].
Science Media Center Germany. (2022). Einfluss wiederholter COVID-19-Booster auf das Immunsystem. Online verfügbar: https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/rapid-reaction/details/news/einfluss-wiederholter-booster-impfungen-auf-das-immunsystem/ [Zugriff: 02.03.2022].
Warren, T. (2021). The Verge. Discord is quietly building an app empire of bots. Online verfügbar: https://www.theverge.com/2021/11/17/22787018/discord-bots-app-discovery-platform [Zugriff: 01.03.2022].
Einzelnachweise
- Bei Systemanforderungen handelt es sich um Spezifikationen, die ein Computer, Laptop, Handy haben muss, um eine bestimmte Software oder Hardware zu verwenden.
- Abgesehen davon, dass die Inhaber*innen für den Boost des Servers bezahlt haben. Ein Boost ist eine Funktion, die es Nutzer*innen ermöglicht, einen Discord-Server, den sie mögen, zu unterstützen, indem sie für den Server zusätzliche Vergünstigungen und Funktionen kaufen.
- VoIP (Voice over Internet Protocol) ist die Übertragung von Sprache und Multimedia-Inhalten über eine Internetverbindung. VoIP ermöglicht es den Nutzer*innen, von einem Computer, einem Smartphone, anderen mobilen Geräten, speziellen VoIP-Telefonen und WebRTC-fähigen Browsern (Google Chrome, Mozilla Firefox und Opera) aus zu telefonieren.
- Der Begriff „dunkle Partizipation“ beschreibt Phänomene der manipulativen Online-Kommunikation. Dazu zählen Desinformation, Hatespeech und in bestimmten Fällen auch Verschwörungserzählungen. Dunkle Partizipation kann verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel das Erstellen von gefälschten Konten in sozialen Medien oder die Verwendung von Bots zur Verbreitung von Inhalten. Diese Art der Beteiligung wird oft von Einzelpersonen oder Gruppen genutzt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und Diskussionen in sozialen Medien zu polarisieren, mit dem Ziel, ihre eigene Agenda zu fördern oder politische Entscheidungen zu beeinflussen (Frischlich 2020).
- So hat sich das Trust & Safety Team vergrößert. In 2017 war leidglich ein Mitarbeiter für die Moderation auf Plattformebene verantwortlich. Mittlerweise überwachen 60 Mitarbeitende die Einhaltung der Gemeinschaftsregeln. Sie überprüfen gemeldete Accounts, Server und Inhalte, spüren aktiv solche auf, die Bezüge zu gewaltbereitem Extremismus aufweisen und entscheiden einzelfallbezogen darüber, welche Maßnahmen ergriffen werden (Discord 2021).
- Ein Raid auf Discord ist eine koordinierte Aktion, bei der eine große Gruppe von Benutzer*innen versucht, einen Server zu übernehmen, indem sie gleichzeitig eine große Anzahl von Nachrichten, Bildern oder anderen Inhalten postet. Diese Aktionen können den Server überlasten und ihn zum Absturz bringen oder dazu führen, dass der Inhalt des Servers unzugänglich wird.
- Beim Voice Raiding tritt eine Gruppe von Nutzer*innen einem Voice-Chat-Kanal bei, um die Unterhaltung zu stören: Laute Musik oder Soundeffekte – zum Beispiel die Tonspur von Pornofilmen – werden in Endlosschleife gespielt. Raids können aus verschiedenen Gründen durchgeführt werden, zum Beispiel als „Spaß“ oder „Streiche“, aber auch als gezielte Angriffe, um bestimmte Benutzer*innen oder Communitys zu schikanieren oder ihnen zu schaden.