Zeit

ca. 60 Minuten

Material
  • Tafel, Flipchart oder Pinnwand 
  • digitale Lösung: Padlet  
  • Moderationskarten in sechs unterschiedlichen Farben
Ziel
  • Erkennen, dass Menschen in verschiedenen Gemeinschaften „eingebettet“ sind. 
  • Reflektion über Erwartungen der Gemeinschaft an Personen und umgekehrt 
  • Anerkennung von vielfältigen Gemeinschaftsformen und persönlichen Bedürfnissen
Ablauf

Es entsteht in der gesamten Übung ein gemeinsames Schaubild, dass kurz vorbereitet und während der Durchführung ausgefüllt werden soll.

Vorbereitung 1:

Die Moderation zeichnet auf eine große Fläche (mind. Flipchart / Tafel) zwei Kreise (einer innen, einer außen) im Abstand von mind. einer Moderationskarten-Länge. Im Zentrum des inneren Kreises steht „ICH“. Der erste Kreis markiert die Grenze zur „Gemeinschaft“ und ist als solches beschriftet. Der zweite Kreis ist die Abgrenzung der Gemeinschaft zur Gesellschaft und wird mit „Gesellschaft“ beschrieben. Von den Teilnehmenden zu befüllen ist der Bereich „Gemeinschaft“ und das Grenzgebiet zum “ “Ich” hin unter den drei klar voneinander zu trennenden Bereichen „Erwartung“, „Geben“ und „Konflikt“. Diese können im Dreieck angeordnet werden.  

Vorbereitung 2:  

Die Moderation schreibt die sechs Fragen (für Schritt 2) vorher gut sichtbar auf eine Flipchart / Tafel / Poster und zeigt sie zu Beginn von Schritt 2. Eine Frage ist mit einer Farbe der Moderationskarten gekoppelt. Für die Antworten sollen demnach nur die zu den Fragen gehörigen Farben genutzt werden. 

1. Freies Sammeln im Plenum  

Mündlich: Wo sind wir in Gemeinschaften / Gruppen?  

Die Teilnehmenden sammeln durch Zuruf verschiedene Gruppen / Merkmale  

  • Beispiel: Familie, Klasse, Verein, Freunde 
  • Gern auch abstrakter, z.B. über Gemeinsamkeiten wie „Geschlecht“, „Religion“, „Herkunft“, „Interessen“ 

Die Moderation sammelt die Nennungen live und fügt sie neben das Schaubild ein. Diese dienen den Teilnehmenden als Beispiele für Gemeinschaften für die kommende Aufgabe.  

2. Abfrage mit Moderationskarten   

Einzelarbeit 

Material: Moderationskarten in 6 unterschiedlichen Farben (eine Farbe pro Frage) 

Die Teilnehmenden sollen sich im Geiste eine konkrete Gemeinschaft vorstellen und sich in Ruhe mit den vorbereiteten und sichtbaren Fragen beschäftigen und ihre Gedanken als Stichpunkte auf Moderationskarten notieren.  

  • Was bekommst du von der Gemeinschaft? 
  • Was gibst du der Gemeinschaft? 
  • Was wünschst / erwartest du dir von der Gemeinschaft? 
  • Was erwartet die Gemeinschaft von dir?  
  • Welche Regeln gelten? 
  • Was könnte zum Konflikt / Bruch zwischen dir und der Gruppe führen? 

Arbeit mit Moderationskarten:  

Da hier ein gemeinsames Schaubild entstehen soll, ist es wichtig, dass die Teilnehmenden einige Hinweise und Tipps zur Arbeit mit Moderationskarten erhalten:  

  • Ein Gedanke / Stichwort pro Karte (max. 2 Zeilen benutzen) 
  • max. 2 Karten pro Frage  
  • Leserlich schreiben 
  • Teilnehmende schreiben für sich und legen die fertigen Karten dann verdeckt auf entsprechende Stellen. 

3. Die Teilnehmenden werden in drei Gruppen eingeteilt. Bei einer hohen Anzahl an Teilnehmenden (mehr als 20) sind auch sechs Gruppen sinnvoll. 

Die Gruppen befassen sich mit je einer bzw. zwei Antwortstapeln und sortieren mehrfache Nennungen aus. Die Gruppen entscheiden, welche Antworten dann vorne an welche Stelle des Schaubilds gepinnt / geklebt werden. So entsteht ein gemeinsames Schaubild.  

Wenn die Gruppen sich nicht entscheiden können, welche Karten sie an welche Stelle setzen sollen, können die Gruppen diese Karte zurückhalten und für die Auswertung aufheben.  

4. Auswertung  

Plenum 

Die Moderation bespricht gemeinsam mit den Teilnehmenden jeden der drei Aspekte „Geben“, „Erwartung“ und „Konflikt“ und fasst kurz die genannten Aspekte auf den Karten der Teilnehmenden zusammen. Dann ist Zeit für Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum. Die Moderation fragt die Gruppen ggf. nach Begründungen für ihre Entscheidung und welchen Eindruck diese bei der Aufgabe hatten.  

Möglicherweise können auch weitere Fragen auftauchen, die hier je nach Zeitbudget auch diskutiert werden können. Diese können u.a. sein:  

  • Wann kann eine Gemeinschaft zu einem Problem werden?  
  • Was ist, wenn zwei Gemeinschaften miteinander konkurrieren bzw. sich widersprechen?