Stärkung der Medienkompetenz

Extremistische Gruppierungen nutzen soziale Medien, um Jugendliche gezielt anzusprechen. Oft verwenden sie dafür jugendaffine Formate, wie beispielsweise Memes, und innovative Storytelling-Formate oder machen Anleihen in der Popkultur. Auf diese Weise kommen viele Jugendliche mit Inhalten in Kontakt, wie sie beispielhaft in Kapitel 3 vorgestellt wurden. In den meisten Fällen sind diese Inhalte nicht jugendschutz- oder strafrechtlich relevant, sondern durch das Recht auf Meinungsfreiheit geschützt (vgl. Nordbruch/Asisi 2019). Sie lassen sich als Kommentare auf das Zeitgeschehen beschreiben, können aufgrund der Verweisstrukturen in sozialen Medien aber auch schnell auf Fake News und Verschwörungstheorien weiterleiten.

Es gehört zu den aktuellen Aufgaben von Pädagogik, Jugendliche zu einem kompetenten Umgang mit diesen Inhalten zu befähigen. Medienkompetenz ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselbegriff. Ein kompetenter Umgang mit Medien ermöglicht es Jugendlichen, auch problematische Inhalte reflektiert zu nutzten und entsprechend ihrer Bedürfnisse zu verwenden. Denn Medien sind nicht nur Mittler von Kommunikation, sondern auch ein wichtiges Kommunikationsmittel, mit dem sich Jugendliche in die Gesellschaft einbringen können. Für die pädagogische Arbeit bedeutet dies, dass neben der Vermittlung von Wissen sowie der Ermöglichung von Reflexion auch das kreative und partizipative Handeln mit Medien eine wichtige Rolle spielen sollte. Wissen über Medien, Reflexion über Medieninhalte und das selbstbestimmte Handeln mit Medien ermöglichen es Jugendlichen, sich in der Angebotsvielfalt entsprechend ihrer Bedürfnisse zu orientieren und dieser kritisch zu begegnen (Schorb 2017).

Begleitmaterial